Umbauspezialisten
(Auswahl)
Die REHA-Gruppe,
Kleinhülsen 1, 40721 Hilden, Telefon 02103/58 760
(www.die-reha-gruppe.de).
Haag Reha-Technik, Südenstraße 3, 76709 Kronau, Telefon
07253/24 280 (www.haag-rehatechnik.de).
Döscher, Forstenrieder Allee 194, 81476 München, Telefon
089/50 52 06 (www.doescher-handicap-cars.de).
Helmut Jelschen, Justus-von-Liebig-Str. 7 – 9, 26160 Bad Zwischenahn,
Telefon 04403/93 890 (www.jelschen.de).
Keyssler, Neuenlanderstraße 91, 28199 Bremen, Telefon 0421/53 69
40 (www.keyssler.de).
REHA Mobil Medczinski, Skalitzer Straße 127 – 128, 10999 Berlin,
Telefon 030/61 51 014 (www.reha-mobil.de).
MS-mobil, Werkstraße 15, 45527 Hattingen, Telefon 02324/95 13 07
(www.ms-mobil.de).
Paravan, Franz-Arnold-Straße 26, 72539 Pfronstetten, Telefon
07388/99 95 66 (www.paravan.com).
Petri + Lehr, Bernardstraße 79, 63067 Offenbach, Telefon 069/82
97 930 (www.petri-lehr.de).
Alwin Sertl (Kempf), Strassäcker 14, 82418 Murnau, Telefon
08841/16 19 (www.alwin-sertl.de).
Warmuth Mobile, Adolph-Herbst-Straße 8, 07950 Triebes, Telefon
036622/80 10 (www.warmuth-mobile.seat.de).
Mobilcenter Zawatzky, Bemannsbruck 2 – 4, 74909 Meckesheim, Telefon
06226/92 170 www.mobilcenter.de).
Viele weitere, nach Postleitzahlen geordnete Adressen im Internet unter
http://gate.dias.de/Projekte/Autotest/AbisZ/
Weitere Informationen
Bund behinderter Auto-Besitzer (BbAB), Postfach 1202, 66443 Bexbach,
Telefon/Fax 06826/57 82.
Sozialverband VdK Deutschland e.V., Wurzerstraße 4a, 53175 Bonn,
Telefon 0228/820 93-0, Fax: 0228/820 93-34
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Behinderung:
kein Handikap
Auto gleicht körperliche Mobilitätsdefizite aus:
(aus der Zeitschrift "Auto
und Reise" des ARCD
Auto und Reiseclub Deutschland)
Ist die körperliche Beweglichkeit so stark eingeschränkt,
dass es dem Betroffenen nicht mehr möglich ist, ein normales Auto
zu steuern, muss die Mobilität im täglichen Leben nicht
zwangsläufig auf der Strecke bleiben: Ein behindertengerecht
umgerüstetes Fahrzeug kann selbst schwere Handikaps ausgleichen.
2003 – das Jahr der Behinderten – hat für die Betroffenen insofern
etwas gebracht, dass seither fast alle Fahrzeughersteller diesem
Kundenkreis beim Autokauf ganz offiziell einen Rabatt gewähren. 15
Prozent vom Listenpreis lassen sich so sparen. Bei dem im
saar-ländischen Bexbach ansässigen Bund behinderter
Auto-Besitzer (BbAB) begrüßt man diese Entwicklung, kennt
aber auch deren Nachteile: Sonderangebote sind von dieser Regelung
ausgenommen, und wird ein Gebrauchter in Zahlung gegeben, dann wird der
Händler nach BbAB-Erfahrungen dessen Wert nicht so
großzügig taxieren wie üblich, sondern
höchstwahrscheinlich die Rücknahme auf Basis der
EurotaxSchwacke-Preisliste anbieten. Daher kann es unter Umständen
lohnender sein, auf den Rabatt zu verzichten und eine Spezial-Offerte
zu nutzen: „Was unterm Strich günstiger ist, muss jeder für
sich selbst ausrechnen.“
Gewährt wird der
Rabatt ohnehin nur, wenn im Schwerbehindertenausweis eine Minderung der
Erwerbsfähigkeit von mindestens 50 Prozent und der Zusatz G
(erheblich gehbe-hindert), aG (außergewöhnlich
gehbehindert), H (hilflos) oder bl (blind) eingetragen sind. Die
letzten beiden Merkzeichen weisen darauf hin, dass es auch
ständigen Betreuern, beispielsweise den Eltern behinderter Kinder,
möglich ist, den Rabatt in Anspruch zu nehmen. Kunden mit
Contergan-Schäden, ergänzt der Sozialverband VdK, können
das Angebot ebenfalls nutzen. Ob die Betroffenen von irgendeiner
staatlicher Stelle einen Zuschuss bekommen, interessiert die
Autohändler nicht. Mit wie vielen Anfragen sie sich jährlich
konfrontiert sehen, lässt sich nicht genau sagen. Etwa 750 000
Autofahrer erfüllen nach BbAB-Schätzungen die Voraussetzungen
für einen Rabatt, darunter etwa 300 000 Rollstuhlfahrer.
An technischen Hilfsmitteln, mit denen sich körperliche Handikaps
ausgleichen lassen, herrscht kein Mangel; „machbar ist mittlerweile
fast alles“, lautet das Fazit der Stiftung Warentest, die zuletzt im
Frühjahr 2002 das Thema aufgegriffen hat. Vor allem wenn die
finanziellen Mittel begrenzt sind, gestaltet sich die Suche nach einem
passenden Pkw dennoch oft schwierig. Gut ist, wenn sich der Käufer
nicht von vornherein auf eine bestimmte Fahrzeugmarke oder ein einziges
Modell festgelegt hat, sondern erst einmal In-formationen sammelt, um
die für den Umbau in seinem speziellen Fall besonders geeigneten
Typen herauszufinden.
Grundsätzlich gilt, dass Zweitürer wegen der
größeren Türöffnung besser geeignet sind als
Viertürer. Die Außenlänge eines Pkw sagt hingegen nicht
allzu viel darüber aus, wie es um dessen Behindertentauglichkeit
bestellt ist. Rollstuhlfahrer sind beispielsweise, wie die Zeitschrift
„test“ Ende 2000 ermittelt hat, mit einem Lupo besser bedient als mit
dem damals aktuellen zweitürigen Golf: Beim kleineren der beiden
VW fiel ihnen nicht nur das Ein- und Aussteigen leichter, sondern sie
hatten bei diesem Kleinwagen auch die geringste Mühe, die
Türen zu öffnen oder zu schließen.
Ehe es soweit ist, müssen sie allerdings einen Kraftakt
absolvieren und den zusammengefalteten, zwischen 10 und 16 Kilogramm
schweren Rollstuhl ins Auto hieven bzw. am Ende jeder Tour wieder ins
Freie bugsieren. Das Verladen ist eine anstrengende Übung -
gleichgültig ob die Zwischenlagerung auf dem Rücksitz oder,
über den Schoß des Fahrers hinweg, auf dem Beifahrerseite
erfolgt. Ihn hinter den Fahrersitz zu schieben, war in keinem der von
„test“ ausgewählten Großserien-Pkw aus dem Minivan-, Klein-
und Kompaktwagensegment möglich.
Gut ist es, wenn das ausgesuchte Modell ab Werk mit Servolenkung,
Automatikgetriebe, elektrischen Fensterhebern, Lenkrad-, elektrischer
Fahrersitz- sowie Außenspiegelverstel-lung zu bekommen ist. Auch
eine Sitzheizung wird von den Berliner Warentestern befür-wortet.
Besonders wichtig sei sie für Querschnittsgelähmte, weil sie
an kalten Tagen die Auskühlung bei Fahrtbeginn verhindere.
Angesichts dieser Extra-Posten sieht sich der Käufer irgendwann
mit der Frage konfrontiert, was günstiger ist: ein teures Fahrzeug
mit umfangreicher Basisausstattung oder der Zukauf von
Sonderausstattungen bei einem Modell mit niedrigem Grundpreis. Nur
Preisvergleiche und fleißiges Addieren geben letztendlich
Aufschluss, welche Variante weniger kostet.
Sind zum Ausgleich der körperlichen Defizite größere
Umbauten erforderlich, empfiehlt es sich, mehrere Angebote einzuholen,
denn Festpreise fürs Umrüsten kennt die Branche nicht,
sondern nur individuelle, auf den Betroffenen zugeschnittene
Lösungen. Lediglich VW und Fiat offerieren technische Hilfsmittel
ab Werk; das zehnstufige Autonomy-Angebot der Italiener reicht zum
Beispiel von der Lenkradfernbedienung für elektrische Funktionen
und Drehknopf, für die 1880 Euro in Rechnung gestellt werden, bis
zum elektronischen Handgasring, zur Handbetriebsbremse und zum
Rollstuhleinzugssystem mit Schiebetür für 11 195 Euro. Zu
bekommen sind die Systeme in Punto, Stilo, Doblo, Multipla und Ulysse,
die ohne hilfreiche Extras zwischen 15 420 und 35 270 Euro kosten.
Zu Vorsicht rät der
Bund behinderter Auto-Besitzer (BbAB), wenn der Umrüster mit
Vor-liebe elektronische Hilfsmittel statt mechanischer Lösungen
propagiert: Bei den bewährten Systemen könne man sicher sein,
dass sie zuverlässig funktionieren – im Gegensatz zu mancher
Software. Skepsis ist nach BbAB-Erfahrungen auch angebracht, wenn sich
ein Anbieter weit herunterhandeln lässt: „Gute Arbeit hat ihren
Preis.“ Kritisch zu prüfen sei darüber hinaus, ob sich die
gefundene Lösung mit dem Lebensumfeld verträgt. Ein Van mit
eingebauter Rollstuhlwanne weise so wenig Bodenfreiheit auf, dass er in
Parkhausein- oder -ausfahrten unter Umständen aufsitze. Ein
Fahrer, der sich mit einer Vielzahl elektrischer Helfer umgebe,
müsse wiederum bedenken, dass ihnen der Saft ausgehen kann, wenn
das Fahrzeug vorwiegend im Kurzstreckenbetrieb unterwegs ist –
grundlegende Fakten, die bedauerlicherweise nicht jeder Umrüster
berücksichtige.
Die Stiftung Warentest hat aus der Befragung Betroffener ähnliche
Schlussfolgerungen gezogen: „Die Frage nach der konkreten Nutzung des
Autos (privat oder beruflich) unter-bleibt häufig.“ Anstatt den
genauen Behinderungsstatus zu erfragen und sich nach weiteren, nicht
sichtbaren körperlichen Beeinträchtigungen zu erkundigen,
„scheinen manche Umbauprofis die Umrüstung eher nach Katalog
anzubieten“. Die wiederum beklagen, dass es die Automobilindustrie bei
vielen gängigen Modellen versäumt habe, die
Fahrzeugelektronik mit Schnittstellen zum nachträglichen Anschluss
von Hilfen für Behinderte zu verse-hen. So komme es,
erläuterte Harald Gasenzer vom Umrüstungsspezialisten Petri
und Lehr, dass Fahrzeuge, die mit so genannten CAN-Bus-Systemen
ausgestattet sind, nicht auf die individuellen Bedürfnisse von
Behinderten umrüstbar seien.
Dass auch Peter Glowalla von der Bundesvereinigung der
Fahrlehrerverbände (BVF) mit der augenblicklichen Situation nicht
zufrieden ist, hat andere Gründe. Nach seinen Erfah-rungen haben
die Erschwernisse für Behinderte bei der Eignungsprüfung
durch die Fahrerlaubnisbehörden, bei der Ausbildung durch die
Fahrschulen und durch die Fahr-prüfer „eher zu- als abgenommen“.
Die BVF hat deshalb eine erste Liste mit Behinderten-fahrschulen in
Deutschland zusammengestellt, die auch darüber informiert, auf
welche von sechs möglichen Formen der Behinderung die Fahrlehrer
spezialisiert sind, und an welche Ausbildungsstätten sich
behinderte Motorradfahrer wenden können.
Gerlinde Fröhlich-Merz
Wer zahlt?
Zuschüsse für
den ein behindertengerecht ausgestattetes Auto gibt es aus
unter-schiedlichen Töpfen. Für Berufstätige, die
mindestens 15 Jahre lang Sozialabgaben bezahlt haben, ist nach Angaben
der Stiftung Warentest die Rentenversicherung zuständig, bei
kürzerer Einzahldauer das Arbeitsamt. Bei Arbeitsunfällen
oder Berufskrankheiten muss sich der Betroffene an die
Berufsgenossenschaften wenden, bei anderen Unfällen zahlt die
Haftpflichtversicherung des Unfallgegners. Die Kosten für
We-hrdienstbeschädigte und berufstätige Behinderte, für
die kein anderer Kostenträger zuständig ist, übernehmen
die Landesversorgungsämter. Nicht Berufstätige müssen
sich ans Sozialamt wenden, das laut „test“ allerdings nur dann einen
Teil der Kosten übernimmt, „wenn Art und Schwere der Behinderung
die ständige Nutzung eines Autos er-forderlich machen, um am
sozialen Leben teilzuhaben“. Hilfreich seien gemeinsame Ser-vicestellen
aller Kostenträger, die unter anderem über die
Leistungsvoraussetzungen in-formieren, den zuständigen
Rehabilitationsträger ermitteln und bei der Antragstellung
beraten: Die Adressen dieser Anlaufstellen kann man bei der
örtlichen Landesversi-cherungsanstalt (LVA) erfragen. Die
Krankenkassen sind per Gesetz von der Finanzierung ausgeschlossen.
Der Zuschuss beim
Autokauf beträgt – je nach Einkommen – höchstens 9200 Euro.
Hinzu kommen Zuschüsse zu den Fahrschulkosten, Erstattung aller
Aufwendungen für Untersuchungen, Ergänzungsprüfungen und
Eintragungen in vorhandene Führerscheine. Außerdem werden
die Umrüstkosten in voller Höhe erstattet. Stark
gehbehinderte Autofahrer (mindestens 70 Prozent Erwerbsminderung plus
Merkzeichen aG) können sich außerdem von der
Kraftfahrzeugsteuer befreien lassen und für Fahrten mit dem Auto
zur Arbeit an-stelle der Entfernungspauschale 30 Cent pro Kilometer als
Werbungskosten abziehen.
erz
So kommen
Behinderte zum Führerschein
Mobilität ist ein
Stück Lebensqualität. Deshalb hat Josef Madeia vom TÜV
Süd großes Verständnis für den Wunsch von
Behinderten nach einem eigenen Auto. Damit er sich er-füllt, wird
in jedem Fall ein fachärztliches oder eventuell auch ein
medizinisch-psychologisches Gutachten benötigt, das Aufschluss
darüber gibt, unter welchen Voraussetzun-gen eine aktive Teilnahme
am Straßenverkehr erfolgen kann. Beispielsweise kann eine
Maximalgeschwindigkeit vorgeschrieben werden, die dann auch in den
Führerschein eingetragen wird. Besitzt der Behinderte noch keine
Fahrerlaubnis, kann er mit diesen Unterlagen die Ausbildung und
Prüfung in speziellen Fahrschulen mit entsprechenden Fahrzeugen
absolvieren. Dort wird man ihm in der Regel helfen, die erforderlichen
An-träge für die zuständige Behörde
auszufüllen und einzureichen. Ist das alles geschafft und das
passende Auto gefunden, ist auch behinderten Fahrern zu empfehlen, an
einem Fahrsicherheitstraining teilzunehmen. Angeboten werden sie von
den Verkehrswachten, und auch Hersteller wie VW haben solche Kurse im
Angebot.
erz
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